Wie können Pädagogen unterstützen?
Jedes Kind will lernen und freut sich auf die Einschulung. Leider merken Kinder mit einer Legasthenie und Dyskalkulie sehr schnell, dass sie den Anforderungen im Unterricht und bei den Prüfungen nicht gewachsen sind. Es bedarf daher eines hohes Verständnisses seitens der Lehrerinnen und Lehrer, auf ihre besondere Situation einzugehen.Eine frühzeitige schulische Testung der Fertigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen kann deutlich machen, wie der aktuelle Lernstand des Kindes ist. Bestimmte Tests geben auch Hinweise auf mögliche Interventionen. Ein individueller Förderplan soll helfen, auf die besonderen Probleme des Kindes einzugehen.
Wenn die Lernfortschritte, die das Kind macht, weiterhin vom Klassendurchschnitt abweichen, sollte in einem Elternberatungsgespräch angeregt werden, das Kind außerschulisch auf eine Legasthenie oder Dyskalkulie testen zu lassen. Die Diagnostik wird dann von einem Kinder- und Jugendpsychiater oder in einem sozialpädiatrischen Zentrum durchgeführt. Nur so kann herausgearbeitet werden, was die Ursachen für die anhaltenden Lernschwierigkeiten sind und welche Interventionsmaßnahmen erfolgen sollten.
Sofern Schülerinnen und Schüler trotz allgemeiner Förderung und zusätzlichem Förderunterricht im Verlauf der Schulanfangsphase die Anforderungen im Lesen und Schreiben nicht erfüllen, prüft die Schule in einem besonderen Feststellungsverfahren, ob eine gravierende Lese- und Rechtschreibschwierigkeit vorliegt. In schwierigen Fällen kooperiert die das Fach Deutsch unterrichtende Lehrkraft mit der LRS-Lehrkraft, die gegebenenfalls die fachliche Unterstützung des SIBUZ einholt (siehe Grundschulverordnung vom 19. Januar 2005).
Jede Schülerin und jeder Schüler, der besondere Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben hat, hat laut Grundschulverordnung einen Anspruch auf Förderung. Hierzu erstellen die Lehrerinnen und Lehrer individuelle Förderpläne. Die diagnostischen Ergebnisse sind mit Art, Umfang und Dauer der eingeleiteten Fördermaßnahmen in einem Bericht kontinuierlich zu dokumentieren.
Wenn Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens haben, ist dies keine einfache Aufgabe für Pädagogen. Einfach ist es jedoch Verständnis für die Situation zu zeigen und die erbrachten Leistungen - auch wenn diese sich nicht unbedingt im Ergebnis widerspiegelt - zu loben. Und das nicht nur bei Legasthenie und Dyskalkulie.